Förderung der Sozialkompetenz
Förderung der Sozialkompetenz an der Gemeinschaftsgrundschule Brüser Berg
Um unsere Schule als einen friedlichen und produktiven Lern- und Lebensraum zu erleben, ist uns eine angenehme und angstfreie Atmosphäre wichtig. Zur Förderung dieser finden verschiedene Formen des sozialen Lernens statt. Während des Unterrichts werden kooperative Lernformen eingeübt, die zu erhöhter Akzeptanz und Toleranz von Unterschieden führen, das Selbstwertgefühl der Schüler stärken und eine positive Einstellung zur Gemeinschaft fördern. Zusätzlich findet regelmäßig in allen Klassen ein Klassenrat statt. Hier werden Probleme angesprochen, Konfliktlösungsstrategien erworben und das WIR-Gefühl gestärkt. Das Selbstbestimmungsrecht der Schüler wird anhand demokratischer Strukturen erprobt und erlebt. Hierzu zählen unter anderem die Wahl des Klassensprechers und die Teilnahme am Schülerparlament.
Zudem übernehmen in der Regel die Dritt- oder Viertklässler die Patenschaften für die Erstklässler, um ihnen den Einstieg in den Schulalltag zu erleichtern.
Unsere Schul- und Klassenregeln sind allen Schülern bekannt. Als Form der Erinnerung wird eine der Regeln monatlich im Foyer visualisiert und mit der Klasse besprochen.
Wenn es in der Pause dennoch zu Konflikten kommt, bieten wir in der dritten Stunde die Möglichkeit des Auszeitraumes an. Dies bedeutet, dass die betroffenen Schüler den Konflikt gemeinsam mit einem Lehrer lösen können.
In der großen Pause gibt es für unsere Schüler vielfältige Möglichkeiten um gemeinsam zu spielen. Der Schulhof lädt durch seine Gestaltung zum Spielen ein und zu dem Pausenangebot gehören auch verschiedene Spiel- und Sportgeräte, dessen Ausleihe durch wechselnde Schüler organisiert wird.
Ein Projekt der OGS sind zudem die Pausenhelfer. Die dafür ausgebildeten Dritt- und Viertklässler bieten allen Kindern in manchen Pausen Spiele an, um andere Schüler sinnvoll zu beschäftigen, um neue Spiele kennen zu lernen und um miteinander zu spielen. Während der Ausbildung zum Pausenhelfer lernt das Kind Verantwortungsbewusstsein, Sozialkompetenz, Teamfähigkeit und Kreativität.
Bei der Pausenhelfer-Ausbildung werden in Gruppenarbeit die Themen Teamfähigkeit und Wut/Frust besprochen. Es werden Spiele gesammelt, Regeln vereinbart, Materiallisten erstellt und Spiele durchgespielt. Zum Abschluss des Kurses werden die Schüler zum Pausenhelfer ernannt.
Zum Team unserer Schule gehört auch eine Schulsoziarbeiterin.
Sie bietet an der Schule zur Beratung und Einzelfallhilfe wöchentliche Sprechstunden für die Schüler an. Hier unterstützt und berät sie beispielsweise bei sozialen Themen und Schwierigkeiten. Sie nimmt sich Zeit für Gespräche mit den Kindern um sie bei schulischen oder familiären Problemen zu beraten und um ihnen bei Konflikten mit Mitschülern zu helfen.
Sozialpädagogische Projekte werden bei uns auch durch die Schulsozialarbeiterin gestaltet. In den ersten Schuljahren führt die Schulsozialarbeiterin ein in Kleingruppen stattfindendes Sozialkompetenztraining durch. Im vierten Schuljahr gestaltet sie einen für die Klassengemeinschaft förderlichen Abschlusstag.
Bei Bedarf bringt sie sich auch in anderen Klassen ein, um auch dort die sozialen Kompetenzen der Schüler zu fördern.
Außerdem beteiligt sich unsere Schulsozialarbeiterin bei Bedarf an Elterngesprächen, um gemeinsam mit den Lehrern bei Problemen an der Schule, bei familiären Problemen und in Erziehungsfragen zu beraten sowie zu helfen.
Generell verlaufen die Unterrichtsvormittage harmonisch. Die Schüler halten sich an unsere Schulregeln. Der Unterricht und die Pausen sind frei von nennenswerten Störungen. Kein Schutz von Personen, Sachen oder Mobiliar ist gefährdet.
Es gibt aber manchmal Fälle, wo entweder ein Maß deutlich überschritten oder zum wiederholten Male ein Schüler durch Störungen auffällig wird.
Wir haben einen Konfliktleitfaden in Form einer Abfolge von Konsequenzen entwickelt.
Vorstufe
Gespräch mit Kind (positive Verstärker)
Stufe 1
(Lehrerinterventionen in der Klasse greifen nicht mehr)
Gespräch mit Kind, Ermahnung
Stufe 2
Erzieherische Einwirkungen (Interventionen greifen nicht mehr)
2.1. -> Schüler geht in eine andere Klasse / in die Auszeit (3. Stunde), Schüler übernimmt Verantwortung für sein Fehlverhalten, Entschuldigung, Nacharbeit des versäumten Unterrichts, Schüler kehrt in die Klasse zurück
2.2. ->Mitteilung an die Eltern (über Hausaufgabenheft (mit Unterschrift) oder Telefonat), damit die erzieherische Einwirkung der Schule vom Elternhaus unterstützt wird.
Stufe 3
(kein Erfolg durch schulische Maßnahmen)
3.1. -> Gespräch mit Eltern (und Kind), Einsatz von Smiley-Pass
3.2.1 -> Ausschluss von der laufenden Unterrichtsstunde: Schüler geht in eine andere Klasse
3.2.2 -> Ggf.: Wiedergutmachung durch Sozialdienst
Stufe 4
Ordnungsmaßnahmen (werden in der Schülerakte dokumentiert und den Eltern schriftlich bekannt gegeben)
Gespräch mit Eltern und Schulleitung
Hierarchie der Ordnungsmaßnahmen 1. bis 5.:
(Schulleitung entscheidet nach Anhörung der/des Schüler/s und der Eltern im Vor- oder Nachhinein.)
1. Schritt: schriftlicher Verweis an die Eltern (gemeint: schriftliche Benachrichtigung)
2. Schritt: Überweisung in parallele Klasse / Lerngruppe
3. Schritt: vorübergehender Ausschluss vom Unterricht (1 Tag bis 2 Wochen) und
Ausschluss von sonstigen Schulveranstaltungen)
4. Schritt: Androhung der Entlassung von der Schule
5. Schritt: Entlassung von der Schule
Seit Beginn des Schuljahres 2015/2016 ist die GGS Brüser Berg eine Schule des gemeinsamen Lernens, in der es selbstverständlich ist, dass Schüler mit und ohne Behinderung gemeinsam unterrichtet werden.
Durch den Einsatz von Sonderpädagogen ist es möglich, die Schüler in ihren besonderen Bedarfen abzuholen, zu fördern und in ihrem Lernen zu unterstützen. Zusätzlich stehen die Sonderpädagogen zur Beratung der Klassenlehrer zur Verfügung, um eine optimale Förderung zu ermöglichen. Die enge Zusammenarbeit zwischen Sonderpädagogen und Klassenlehrern ist hierfür selbstverständlich. Auch für die Eltern aller Schüler stehen die Sonderpädagogen in der Sprechstunde nach Anmeldung zur Beratung zur Verfügung.
Es besuchen Schüler mit den Förderschwerpunkten Lernen, Sprache, Emotionale/Soziale Entwicklung unsere Schule. Schüler mit anderen Förderschwerpunkten (z.B. Hören und Kommunikation, körperliche und motorische Entwicklung) können ebenfalls die GGS Brüser Berg besuchen und werden durch externe Sonderpädagogen aus Förderzentren betreut.
Alle Schülerinnen und Schüler werden nach ihren individuellen Möglichkeiten und Fähigkeiten individuell gefördert. Hierbei gilt der Grundsatz: So viel Gemeinsamkeit wie möglich, so viel Differenzierung wie nötig. Zum größten Teil werden die Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf durch innere Differenzierungsmaßnahmen unterstützt und dadurch im Klassenverband unterrichtet. Dies beinhaltet unter anderem das Arbeiten an differenzierten Lerninhalten, die Unterstützung durch Integrationsbegleiter sowie die individuelle Anpassung von Lernzeit, Material, Lerntempo und Sozialform.
Es gibt auch Unterrichtsphasen, in denen Schüler durch Einzelförderung im Rahmen der äußeren Differenzierung gefördert werden. Hierbei werden zum Beispiel spezifische, vom Klassenunterricht abweichende Inhalte bearbeitet oder Unterrichtsinhalte vertieft und mit anderen Materialien wiederholt und geübt. Zusätzlich können außerhalb der Klassengemeinschaft Lerngespräche stattfinden und Verhaltensziele besprochen werden.
Neben der sonderpädagogischen Förderung von Schülern mit ausgewiesenem Förderbedarf legen wir viel Wert auf die individuelle Förderung aller anderen Kinder, die in spezifischen Bereichen besondere Unterstützung benötigen.
Um eine optimale Förderung jedes einzelnen Schülers zu ermöglichen, wird der individuelle Förderbedarf durch Beobachtungen, Leistungsüberprüfungen und (bei Bedarf) standardisierter Testverfahren diagnostiziert und protokolliert. Diese Testverfahren zielen neben der genauen Erfassung von Förderbedarfen auch auf die Früherkennung von Hochbegabung, Legasthenie, Dyskalkulie und Ähnlichem ab.
Zudem arbeiten wir mit Förderplänen, die von den Sonderpädagogen gemeinsam mit den Klassenlehrern und den Eltern verfasst werden und die aktuell wichtigsten Entwicklungsziele und Fachziele der einzelnen Schüler in den Fokus nehmen. Hierdurch wird eine individuelle und evaluierte Förderung möglich. Zur Verbesserung des Arbeits- und Sozialverhaltens arbeiten wir zudem teilweise mit Verstärkerplänen, die in Zusammenarbeit mit den Eltern positives Verhalten fördern.
Alle individuellen Fördermaßnahmen der Schüler werden im sogenannten DEIF (Dokumentation erweiterter individueller Förderung) Ordner dokumentiert. Hierdurch ist die reibungslose Förderung gewährleistet und kann kontinuierlich stattfinden.
Wir verstehen uns als multiprofessionelles Team und arbeiten mit verschiedenen außerschulischen Einrichtungen zusammen, die die Entwicklung unserer Schüler in unterschiedlichsten Bereichen ergänzen. Neben therapeutischen und medizinischen Einrichtungen handelt es sich zum Beispiel auch um Nachhilfeinstitute, städtische Kooperationspartner und externe Helfer aus dem Nachbarschaftszentrum. In vielen Fällen ist dabei eine enge Zusammenarbeit mit der Schule sinnvoll, um Informationen auszutauschen, Förderung am Vor- bzw. Nachmittag weiterzuführen oder Erkenntnisse über Entwicklungen des Kindes weiterzugeben.
Alle Absprachen und Gespräche finden selbstverständlich nur mit der schriftlichen Schweigepflichtsentbindung der Erziehungsberechtigten statt.
Hier eine Auflistung einiger externer Helfer und Institutionen:
- Therapeuten:
- Ergotherapeuten
- Logopäden
- Physiotherapeuten
- Kinderärzte und Kinder- und Jugendpsychologen
- SPZ (Sozialpädriatrisches Zentrum)
- MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum)
- Jugendamt/ Kinderschutzbund
- Erziehungshelfer/Sozialpädagogen
- Nachbarschaftszentrum (Vermittlung von externen Helfern)
- Nachhilfelehrer
- Integrationslotsen oder Ehrenamtliche, die sich in Familien mit Migrationshintergrundengagieren
- Lesepaten
„Überhaupt lernt niemand etwas durch bloßes Anhören, und wer sich in gewissen Dingen nicht selbst tätig bemüht, weiß die Sache nur oberflächlich.“
Johann Wolfgang von Goethe
So manches Thema aus dem Unterricht wird nochmal ganz anders zum Leben erweckt, wenn die Schüler vor Ort sind, Dinge selbst sehen, begreifen und erfahren können. So nutzen wir gerne Angebote in unserer Umgebung, um Lernen am Original möglich zu machen.
Mögliche Exkursionen zu außerschulischen Lernorten:
Klasse 1 und 2:
- Besuch im Zoo
- Verkehrserziehung mit der Polizei
- Schulwegbegehung (entsprechend polizeilicher Ressource)
- Erkunden unseres Stadtteils Brüser Berg
Klasse 3 und 4:
- Burg Elz oder zur Marksburg
- Waldjugendspiele in der Waldau
- Schulmuseum Kessenich
- Mathezentrum in Bonn-Beuel
- Besuch beim WDR in Köln
- Stadtführung in Bonn
- Fahrradprüfung mit der Polizei (entsprechend polizeilicher Ressource)
- LVR-Museum
Klassenstufenunabhängig
- Feuerwehr
- Waldau
- Museum König
- Deutsches Museum
- Kunstmuseum